Enttäuschung / Disappointment

Deutsch

Wie geht man mit einer Enttäuschung um? Erträgt man sie mit Würde, oder darf man traurig sein? Darf man wütend sein, und wenn ja auf wen? Auf sich selber? Auf die enttäuschte Sache? Auf die ganze Welt?? Soll man es einfach hinnehmen und weitermachen, oder darf man etwas zerschlagen? Ihr merkt mir geht es in diesem Moment nicht so gut. Leider hat etwas nicht geklappt an das ich fest glaubte und nun bin ich sehr enttäuscht und wütend. Sehr ungerne gibt man zu, wenn etwas nicht klappt. auch wenn schon so vieles gut gegangen ist. Doch das war ein, ja man kann sagen ein sehr wichtiges Projekt für mich. Ich wollte mich sehr für die Frauen hier einsetzten und wurde von einer Frau enttäuscht, wo ich dachte vertrauen zu können. Das macht mich nicht nur wütend sondern auch traurig. Denn eigentlich sollten sich Frauen untereinander doch verstehen. Und eigentlich gilt bereits abgemachtes als abgemacht. Doch leider muss ich berichten, dass die Zusammenarbeit mit Sahin und der Local Woman handicraft im Moment nicht stattfinden kann. Sie wird nicht mit mir nach Chheskam kommen oder eine ihrer Frauen, um den dortigen Frauen etwas Unabhängigkeit zu schenken, indem sie selber Sachen produzieren könnten. Leider bin ich gescheitert. :( Es tut mir im Herzen sehr weh, dass es nicht klappt. Es tut mir vorallem für die Frauen von Chheskam sehr leid. Ich werde aber trotzdem nach Chheskam reisen, und zwar schon morgen. Besser gesagt bis in die Hälfte und am Sonntag werde ich ankommen. Dann habe ich die schwere Aufgabe den Frauen sagen zu müssen, dass es zur Zeit nicht klappt. Wir aber für sie eine Möglichkeit schaffen werden, dass sie ihre eigene Sprache lernen. Viele können weder lesen noch schreiben. Ich hoffe, das ist für sie ein kleiner Trost. Dann sind ja auch noch die Ärzte vor Ort, die sie untersuchen. Es hat also schon etwas Programm vor Ort. Vielleicht können wir mit Gesprächen heraus finden, was sie sich wünschen in Zukunft. Es gibt ja jetzt schon einiges die sie selber herstellen, vielleicht können wir das mehr fördern, dass sie in Zukunft mehr Sachen herstellen können und im Nachbardorf Bung auf dem Markt verkaufen. Ich lasse die Frauen nicht im Stich, ich suche nach alternativen. Und ich werde welche finden.

 

Mit Pasang habe ich noch einige Gespräche vor Ort. Wir möchten noch mehr Häuser an die Wasserversorgung anschliessen. Wir haben noch einige Gespräche mit den Landbesitzern zu führen, dass diese ihr Land uns zur Verfügung stellen. Die Finanzierung ist noch nicht ganz gewährleistet. Wir suchen noch nach Investoren.

 

Ich bin nun eine Woche offline. Denn Empfang in Chheskam gibt es nur wenig. Sobald ich wieder zurück in Kathmandu bin, kommt das nächste Tagebuch.

 

Trotz dieser Niederlage, freue ich mich auf Chheskam. Es ist schön dort zu sein. Ich hoffe, sie können verstehen, dass nicht immer alles so klappt wie man gerne möchte. Aber wie ich die Einheimischen kenne, werden sie das auch.

 

Liebe Leser, bis in einer Woche. Namaste

Jeannine und Pasang bereits vor Ort in Chheskam

English

How do you deal with disappointment? Do you bear it with dignity, or are you allowed to be sad? Is it okay to be angry, and if so, at whom? At yourself? At the disappointed thing? At the whole world? Should one just accept it and move on, or is it okay to smash something? You can see that I am not doing so well at this moment. Unfortunately, something I firmly believed in did not work out and now I am very disappointed and angry. Very reluctantly one admits, if something does not work out. even if already so much went well. But this was a very important project for me. I wanted to do a lot for the women here and was disappointed by a woman I thought I could trust. This makes me not only angry but also sad. Because women should actually understand each other. And actually, what is already agreed upon is considered agreed upon. But unfortunately I have to report that the cooperation with Sahin and the Local Woman handicraft cannot take place at the moment. She will not come with me to Chheskam or one of her women to give the local women some independence by producing things themselves. Unfortunately, I failed. :( It hurts my heart very much that it does not work out. I am very sorry especially for the women of Chheskam. But I will travel to Chheskam anyway, and I will travel tomorrow. Better said until the half and on Sunday I will arrive. Then I will have the difficult task of telling the women that it is not working at the moment. But we will create a possibility for them to learn their own language. Many of them can neither read nor write. I hope this is a small consolation for them. Then there are also the doctors on site who examine them. So it already has some program on the ground. Maybe we can find out what they want in the future with conversations. There are already some things that they produce themselves, maybe we can encourage them to produce more things in the future and sell them on the market in the neighboring village of Bung. I will not leave the women in the lurch, I will look for alternatives. And I will find some.


 

With Pasang I still have some talks on site. We would like to connect more houses to the water supply. We still have to have some talks with the landowners to get them to make their land available to us. The financing is not yet completely guaranteed. We are still looking for investors.


I am now offline for a week. This is because there is little reception in Chheskam. As soon as I am back in Kathmandu, the next diary will come.


Despite this defeat, I am looking forward to Chheskam. It is nice to be there. I hope they can understand that not everything always works out as one would like. But knowing the locals, they will.


Dear readers, see you in a week. Namaste
Jeannine and Pasang already on site in Chheskam